WBA I Traumafolgen – von Schuldgefühlen bis zur Selbstschädigung
Onlineseminar der SFU Weiterbildungsakademie
Termin
29.01.2026 17:30 – 20:30 Uhr, online über ZOOM
Der dissoziierte Körper wird zum Opfer, ist aber auch ein übergangsartiges Begleitobjekt. Die durch den Schmerz spürbare Körper-Grenze ersetzt die bedrohte Ich-Grenze. Das Trauma wird zum Introjekt, das wie ein malignes Über-Ich Schuldgefühle macht. Die Schuld des Täters wird zum Schuldgefühl des Opfers.
Keywords: #Körper-Dissoziation, #KörperAlsObjekt, #TäterOpferUmkehr, #Introjektion, #Traumafolgen, #Schuldgefühle, #Selbstschädigung
Inhalt
Die Objektverwendung des eigenen Körpers hat als Voraussetzung seine Abspaltung vom Gesamt-Selbst. So wird ein Traumaopfer zum Täter am eigenen Körper. Andererseits kann er wie ein tröstendes Mutter-Objekt, ein Übergangsobjekt wirken, aus eigener Kraft hergestellt. Er wird phantasmatisch krank (Hypochondrie) oder zu einer idealisierten Mutter-Imago gemacht (Anorexie). Alle Formen enthalten einen Selbstheilungsversuch durch Opfern eines (Körper-) Teils, um das Ganze (das Selbst) zu retten.
Schuldgefühle werden differenziert als 1. Basisschuldgefühl, d.h. eines aufgrund der bloßen Existenz des unwillkommenen Kindes, 2. Schuldgefühl aus Vitalität, d.h. aufgrund von expansiven Bestrebungen, von Begehren, Erfolg haben Wollen. 3. Trennungsschuldgefühl: Autonomiebestrebungen des Kindes stellen für die Pflegepersonen eine Bedrohung dar, 4. Traumatisches Schuldgefühl: Durch das Aufnehmen der Gewalterfahrung entsteht ein Fremdkörper, der wie ein feindlich verfolgendes Über-Ich Schuldgefühle verursacht. Die Schuld des Täters wird zum Schuldgefühl des Opfers. Die Therapie sollte irrationales Schulgefühl sorgfältig von realer Schuld, auch wenn sie durch die Identifikation des Opfers mit dem Täter entstanden ist, unterscheiden.
Inhaltliche Schwerpunkte
- Trauma und Körperdissoziation
- Der Körper als Aggressionsobjekt (Täter-Opfer-Umkehr)
- Der Körper als Begleiter
- Der Körper als Ich-Grenzenersatz
- Introjektion der Gewalt
- Identifikation mit dem Aggressor
- Wiederholungszwang
- Dialektik von Schuldgefühl und Schuld
Referent
Dr.med Mathias Hirsch
Facharzt für Psychiatrie und für psychotherapeutische Medizin, Psychoanalytiker, Gruppenanalytiker
Nach Ende der psychoanalytischer Praxis Supervisionstätigkeit.
Veröffentlichungen: Sexueller Missbrauch in der Familie, psychoanalytische Traumatologie, Schuld und Schuldgefühl, Machtmissbrauch in Psychoanalyse und Psychotherapie, Psychoanalyse des Körpers, kulturpsychologische Themen, Psychoanalyse und Film.
Kontakt & Anmeldung
Kontakt & Anmeldung
Sigmund Freud PrivatUniversität
Weiterbildungsakademie
Tel: +43 1 90 500 70 1555
Email: weiterbildung@sfu.ac.at
Web: https://weiterbildungsakademie.sfu.ac.at