Inhalt
Sucht wird häufig als rein biologisch-physiologisches oder verhaltensorientiertes Phänomen betrachtet. Bei genauer Betrachtung erkennen wir, dass hinter jeder Suchtgeschichte häufig ein tiefes Bindungsthema liegt – sei es eine unsichere Bindung in der Kindheit, eine gestörte Regulation emotionaler Nähe oder das Bedürfnis, durch Substanzen oder Verhaltensweisen etwas zu kompensieren, das in zwischenmenschlichen Beziehungen fehlt.
In diesem Vortrag werden dysfunktionale Bindungserfahrungen in der Kindheit, die emotionale Dysregulation und damit die Vulnerabilität für Sucht als auch die Rolle unsicherer Bindungsmuster bei der Entstehung von Abhängigkeiten sowie helfende therapeutische Ansätze in der Therapie thematisiert.
Inhaltliche Schwerpunkte
Theoretische Grundlagen, Definition und Relevanz
Korrelation zwischen Bindungsstörung und Suchtdynamiken
- Emotionale Regulation und Bindung
- Entstehung von Sucht bei Bindungsstörungen
- Bindungsdefizite und Suchtentwicklung
- Bindungsstörung und Vulnerabilitätsprinzip
- Bindungstypen und deren Rolle in der Sucht
- Neurophysiologische- und biologische Grundlagen von Bindung und Sucht
- Belohnungssystem, Stressregulation, neuronale Überlappung
- Psychodynamik von Bindungsstörung und Sucht
- Diagnostik und Erkennung
- Therapeutische Ansätze zur Behandlung
Ziele
- TN lernen die Grundlagen von Bindung und Sucht verstehen
- TN erkennen den Zusammenhang zw. Bindungsstörung und Sucht
- TN lernen über Diagnostik von Bindungsmustern-Suchtdynamik
- TN lernen therapeutische Ansätze in der Suchttherapie
- TN lernen Prävention und Resilienzförderung
- TN lernen Reflexionen des therapeutischen Handelns
Methodik
Vortrag und Diskussion
Referent*in
Dr. Khashayar Pazooki
- Psychotherapeut
- Leiter des Traumainstituts in Luxemburg