Inhalt
Nicht zuletzt die Nobelpreise des Jahres 2024 zeigen die Bedeutung von KI: ein Psychologe (Geoffrey Hinton) erhält den Nobelpreis für Physik und ein Informatiker (Demis Hassabis) den für Chemie. Beide haben wesentliche Beiträge zur künstlichen Intelligenz (KI) geleistet, was zeigt, dass diese Methode sehr vielfältig eingesetzt werden kann. Zunächst einmal ist künstliche Intelligenz nichts weiter als ein neues Werkzeug, mit dem Experten auf den unterschiedlichsten Fachgebieten besser arbeiten können.
Neu ist die Leistungsfähigkeit der Hardware, die es heute erlaubt, Millionen von Neuronen und Milliarden von Synapsen zu modellieren. ChatGPT beispielsweise hat 175 Milliarden Synapsen. Am Beispiel des Brettspiels Go, für das es mehr Spielpositionen gibt (ca. 10170) als Atome im gesamten Universum (ca. 1080), wurde im Jahr 2016 erstmals gezeigt, dass sich zumindest teilweise lernen lässt, was prinzipiell nicht berechnet werden kann. Diesem prinzipiellen Befund folgten in den Jahren danach sehr viele Anwendungen von KI in den verschiedensten Bereichen, in denen es jeweils darum ging, dass die KI schneller und viel mehr lernen kann als ein Mensch dies je im gesamten Leben könnte, wodurch KI dann geistige Fähigkeiten entwickelt, die denen des Menschen in den jeweiligen Fachgebieten überlegen ist. Dies wird an einer ganzen Reihe von Beispielen erläutert, wodurch am konkreten Fall deutlich wird, was KI (besser als wir) kann: Suchräume verkleinern, komplexe Zusammenhänge finden, Hypothesen generieren und vieles mehr.
In diesem Vortrag bekommen Sie einen kurzen historischer Abriss und eine systematische Einführung in das Thema KI.
Es werden Einsatzmöglichkeiten in der Psychologie wie auch in der Medizin aufgezeigt.
Inhaltliche Schwerpunkte
- Computer vs. Gehirn
- Funktionsweise neuronaler Netzwerke
- Beispiele für KI aus verschiedenen Bereichen
- Beispiele aus der Medizin und Psychologie
- Diskussion
Ziele
Teilnehmer kennen den Unterschied zwischen serieller und paralleler Verarbeitung.
Teilnehmer kennen die Arbeitsweis von KI
Methodik
Vortrag mit anschließender Diskussion
Zielgruppe
Mediziner*innen, Psycholog*innen, Psychotherapeut*innen, Pflegepersonal, Studierende einschlägiger Fachrichtungen
Referent*in
Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer
- Studierte in Freiburg Medizin, Psychologie und Philosophie. Nach seiner Habilitation für das Fach Psychiatrie war er als Oberarzt an der psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg tätig.
- Forschungsaufenthalte in den USA (Harvard University und University of Oregon) prägten das weitere wissenschaftliche Werk von Manfred Spitzer an der Schnittstelle von Neurobiologie, Psychologie und Psychiatrie.
- Seit 1997 ist Manfred Spitzer Ärztlicher Direktor der Psychiatrischen Universitätsklinik in Ulm. 2004 gründete er das Transferzentrum für Neurowissenschaften und Lernen (ZNL).